Chronik

Ein Rückblick auf die Vereinsgeschichte von unserem Schriftführer Hans-Georg Dittmann

 

Am 14.Januar 1957 fand die erste Zusammenkunft von 22 musizierwilligen jungen Männern unter der Leitung von SKV Vorstand Fritz Furkel im Gasthaus Sonne in Oberstenfeld statt. Bereits am 10.02.57 fand eine weitere Sitzung der SKV Vorstände Gesang und Sport gemeinsam mit der Gemeindeverwaltung, Herrn Bürgermeister Läpple, statt, um die Finanzierung von Instrumenten zu klären. Schon drei Tage später wurde die Wahl des Vorstandes der Sparte „Musik“ im SKV durchgeführt. Josef Koch wurde 1.Vorstand dieser Sparte. Die Suche nach einem Dirigenten erwies sich damals als außerordentlich schwierig, aber durch den Kauf von Instrumenten für die Musiker konnte der Lieferant der Instrumente Axel Sprösser, zunächst für ein halbes Jahr kostenlos, als Dirigent für diese Neugründung gewonnen werden. Der Kauf der Instrumente wurde durch Spenden aus der Bevölkerung und Darlehen aus der Sparte Sport und Gesang des SKV sowie der Gemeinde Oberstenfeld ermöglicht. Im Gründungsjahr waren 18 aktive und 34 passive Vereinsmitglieder verzeichnet.

Der erste Auftritt der jungen Musikkapelle am 3.9.1957 war ein Ständchen zum Geburtstag des 1. Spartenleiters „Musik“ Josef Koch und danach im Krankenhaus Marbach, wo sich der 2. Spartenleiter Adolf Hirsch befand.

Am Sonntag, 5.Januar 1958, wurde die erste Jahresfeier der Sparte „Musik“ im Saal des Gasthofs Ochsen abgehalten; der Andrang war so groß, dass viele Besucher keinen Platz finden konnten und unverrichteter Dinge nach Hause gehen mussten.

Vom 4. bis 6. Juni 1959 fand das Gründungsfest der Sparte „Musik“ im SKV Oberstenfeld in einem 735 Quadratmeter großen Festzelt statt. Der Erlös aus diesem Fest ermöglichte es, die erhaltenen Darlehen zurückzuzahlen.

Schon im Frühjahr des Jahres 1960 fanden Bestrebungen statt, eine Umorganisation durchzuführen, mit dem Ziel, einen selbständigen Musikverein entstehen zu lassen. Diese Versuche schlugen aber fehl, und das bedeutete ein vorläufiges Ende der Sparte „Musik“ im SKV.

Das Fehlen einer Musikkapelle in der Gemeinde Oberstenfeld wurde von vielen Bürgern und auch von der Gemeindeverwaltung bedauert. Um diesem Zustand abzuhelfen, fanden sich viele Musiker der ehem. Sparte „Musik“ und Bürger der Gemeinde mit ihrem Bürgermeister im Herbst 1962 zusammen und wagten einen Neuanfang. Im Oktober 62 begannen die Proben unter der Stabführung von Dirigent Hans Rode in der alten Schule. Wegen seiner langjährigen Verdienste um den musikalischen Aufbau des Orchesters wurde Hans Rode zu einem späteren Zeitpunkt zum Ehrendirigenten des MVO ernannt.

Im März 1963 fand im Gasthaus Hirsch dann die zweite Gründungsversammlung statt, auf der Felix Michel als 1. Vorstand des Musikvereins gewählt wurde.

Das erste Weinfest, das heutige Stiftskellerfest, wurde am 4. -5. September 65 in der damaligen Gemeindehalle kräftig gefeiert.

Die ersten einheitlichen Uniformen (31 Stück) wurden im Juni 1967 aus den Erlösen der vorangegangenen Auftritte angeschafft.

Das weithin bekannte, schon zur Tradition gewordene Steinbruchfest wurde vom MVO erstmals am Vatertag des Jahres 1971, damals als Steinbierfest veranstaltet.

Der Kinderfasching, der alljährlich viele Kinder aus der Gemeinde anzieht, wurde zum ersten Mal im Jahr 1974 vom Musikverein ausgerichtet. In dieses Jahr fällt auch die Mitwirkung des Musikvereins bei dem Gemeinschaftskonzert „Blasmusik im Bottwartal“, das auch heute noch eine große Anziehungskraft besitzt.

1977 konnte der MVO sein 20- jähriges Bestehen mit einem drei Tage dauernden, kulturell anspruchsvollen Fest feiern.

Im Rahmen dieser Schrift ist es natürlich nicht möglich, alle Ereignisse darzustellen, ebenso wie auch nicht alle Personen benannt werden können, die am Aufbau und Fortbestand des Musikvereins mitwirkten, sei es aktiv im Orchester, in der Vereinsführung, als Helfer oder auch als Gönner des Vereins. Der MVO möchte allen Vorhergenannten für ihr Engagement herzlichen Dank sagen und all denen, die nicht mehr unter uns weilen, ein ehrendes Andenken bewahren.

Klaus Stoffner wurde 1989 als Dirigent für das Orchester des MVO verpflichtet und hat seitdem mit seinen Musikerinnen und Musikern viele Auftritte in der Gemeinde oder bei befreundeten Vereinen mit Bravour bestritten. Unter seiner Stabführung wurde auch in musikalischer Hinsicht viel erreicht, denn es werden nicht nur landläufige, für ein Blasorchester gängige Musiktitel gespielt, sondern es findet auch immer mehr anspruchsvolle Musik Eingang in das Repertoire des Orchesters. Das Jahr 1997 bescherte dem MVO sein 40- jähriges Bestehen. In einer Feierstunde vor geladenen Gästen hielt Herr Bürgermeister Rosner die Laudatio im neu erbauten Bürgerhaus. Ein Satz seiner Rede lautete z.B., dass der Musikverein aus dem kulturellen Leben der Gemeinde nicht mehr wegzudenken sei. Anschließend konnte der damalige Vorstand Heinz Schüle viele passive Mitglieder des Vereins für langjährige Mitgliedschaft im Verein ehren, aber auch aktive Musiker wurden z.T. für 40- jähriges aktives Musizieren geehrt. Nachdem Heinz Schüle nach 7 Jahren Tätigkeit als erster Vorstand nicht mehr zur Verfügung stand, wurde in der Generalversammlung vom 10.07.1998 der bisherige zweite Vorstand Peter Albert einstimmig zum 1. Vorsitzenden des Musikvereins Oberstenfeld gewählt und anlässlich der Hauptversammlung am 04.02.2000 einstimmig bestätigt.

In der 40. Generalversammlung am 09.01.2001 wurde das Amt des 2. Vorsitzenden durch den Ortswechsel von Rudolf Österle vakant. Frau Welling wurde von der Versammlung als 2. Vorsitzende gewählt.

Nach 10 Jahren Vorstandsarbeit, davon 6 Jahre als 2. Vorsitzender und 4 Jahre als 1. Vorsitzenderdes Musikvereins Oberstenfeld, schied Peter Albert aus beruflichen Gründen aus seinem Vorstandsamt aus. Da an dieser 41. Generalversammlung vom 15.02.2002 kein 1. Vorsitzender gefunden wurde, trat Katharina Welling als zweite Vorsitzende für eine bestimmte Zeit an dessen Stelle.

Am 14.02.2003 fand die 42. Generalversammlung statt, an welcher Katharina Welling einstimmig zur 1. Vorsitzenden des Musikvereins gewählt wurde. An dieser Versammlung warb Dirigent Klaus Stoffner um Verständnis, dass er an einen anderen Ort versetzt wird und daher das Amt des Dirigenten des MVO nicht mehr ausüben kann.

Nach einigen Bemühungen, konnte Herr Hans Wiesenmaier für das Amt des MVO Dirigenten gewonnen werden, am 25. Fleckenfestsamstag, den 28.Juni 2003 dirigierte Herr Wiesenmaier erstmalig das Orchester.

Nach 2 jähriger erfolgreicher Tätigkeit als Dirigent des MVO wurde Hans Wiesenmaier nach Vertragsende verabschiedet. Die Nachfolge in der Stabführung konnte, nach organisatorischen Änderungen an den Übungsabenden, einem bewährten Dirigenten übertragen werden. Im September 2005 übernahm Klaus Stoffner, der schon von 1989 bis 2003 Dirigent beim MVO war, wieder die Leitung des Orchesters.